radix kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie: Wurzel, Grund oder Basis. 

Uns ist wichtig, dass sich Bildungsarbeit in Zeiten immer verschiedener und verstrickter werdender Krisen fragt, wo deren vielfältige Wurzeln liegen, warum so wenig Wandel geschieht und wie Veränderung möglich werden kann. Wir hinterfragen in unserer Bildungsarbeit die Normalität eines kapitalistischen Wirtschaftssystem, das endloses Wachstum auf der Grundlage der Ausbeutung von Mensch und Natur verspricht und eng mit Rassismus, Sexismus, Klassismus, Ableismus und anderen Formen von Ungerechtigkeiten und Unterdrückung verflochten ist.

Wir sprechen von transformativer Bildung, weil es uns nicht nur um Kritik sondern auch um Veränderung geht, die ein Gutes Leben für Alle möglich macht. Wir unterstützen die Forderungen sozialen und emanzipatorischen Bewegungen und unsere Bildungsarbeit möchte die Suche nach systemischen Antworten auf systemische Krisen ins Zentrum stellen. 

Bildungsarbeit ist für uns also immer politisch, auch wenn sie von staatlichen Institutionen vorgibt, neutral zu sein. Sie kann Missstände legitimieren oder kritisieren, intervenieren oder schweigen, Anpassung oder Einmischung fördern. Im Alltag – sei es in Schulen, Ausbildungen, Arbeitsplätzen, Beziehungen – lernen wir zu oft, eine nicht-nachhaltige und ausbeuterische Lebensweise normal zu finden. 
Radix bedeutet für uns zu ermutigen, sich auf grundlegende und langfristige Lernprozesse einzulassen, die neben den systemischen auch an die Wurzeln eigener Prägungen und Sozialisation gehen.