Transformative Bildung heißt für uns die eigenen Inhalte, Methoden und Haltungen immer wieder an folgenden Grundsätzen auszurichten:

Unsere Bildungsräume möchten wir auf eine machtkritische und diskriminierungssensible Grundlage stellen. Lernen soll nicht auf Kosten Einzelner im Raum geschehen. Wir positionieren uns in der Leitung klar und Betroffenen-orientiert zu diskriminierendem Verhalten. Wenn uns dies misslingt, übernehmen wir Verantwortung dafür. Wir hinterfragen die Hierarchie zwischen “Lehrenden” und “Lernenden”. Wir sehen Machtverhältnisse und Unterdrückungen als zentrale Themen, auf dessen Ausgangslage wir unsere Bildungsangebote ausrichten.

 

Wir möchten Verbindungen herstellen zwischen persönlichen Prozessen und gesellschaftlichen Krisen, Strukturen und Systemen. Tiefgreifende Veränderungen passieren im Innen- und Außenleben, im Kontakt zwischen Menschen und beim Einmischen in die Gesellschaft.
Denn das Private ist politisch.
Auch statt künstlicher Trennung zwischen „Mensch und Natur“  wollen wir verstehen, wie Menschen Teil von Ökosystemen sind, auf sie einwirken und beeinflusst werden.

Wir laden in unseren Workshops dazu ein, sich auf unterschiedliche kritische Perspektiven, Impulse und Methoden einzulassen. Wir wollen transparent mit unseren politischen Vorannahmen sein und ermuntern Menschen dazu, sich nicht überzeugen zu lassen und dadurch eigene Positionen und Haltungen zu entwickeln. Wir achten die Grenzen der Einzelpersonen und unsere Angebote verstehen wir als freiwillig.

Wir möchten sichere und lernfreudige Räume für intensive Auseinandersetzung mit unbequemen Themen schaffen. Räume, in denen wir als ganze Menschen da sein können. Über Transformation zu sprechen heißt, sowohl Missstände und Verantwortung, wie auch Bedürfnisse und Träume in den Blick zu nehmen. Das sind Themen, die uns emotional und körperlich ansprechen, und das je nach unseren Erfahrungen auf unterschiedliche Weise. Unsere Methoden bieten deshalb Platz für Kopf, Herz und Hand. Wir sind keine ausgebildeten Anti-Diskriminierungs- und Trauma-Pädagog*innen, bringen jedoch ein Bewusstsein dafür mit und bilden uns fort.

Transformative Bildung ist ein ständiger Balanceakt, komplex und manchmal widersprüchlich. Wir wollen keine “einfachen” oder “richtigen” Lösungen präsentieren, sondern wir wollen Fragen aufwerfen und einen langfristigen Suchprozess initiieren, in den wir immer auch selbst mit einbezogen sind. Wir haben das Bild einer seiltanzenden Person in unser Logo aufgenommen, weil wir Widersprüchen und Unklarheiten offen begegnen und immer wieder neu ausbalancieren wollen. Als Individuen, im Kollektiv und gemeinsam mit den Teilnehmenden unserer Bildungsangebote.